Website-Analyse

Die Immobilienbranche professionalisiert sich

Im Dezember 2019 analysierten wir anhand eines einheitlichen Kriterienkatalogs 40 Websites aktueller Bauvorhaben in Deutschlands vier Millionenstädten: Berlin, Hamburg, München und Köln.

40 Websites von Bauträgern, Projektentwicklern und Immobilienmaklern

4.000€ / qm

Das günstigste Bauvorhaben entsteht mit ca. 4.000 € pro Quadratmeter in Köln/Bonn.

14.000€ / qm

Das teuerste Objekt befindet sich mit ca. 14.000 € pro Quadratmeter zentral in München.


Features

Welche Inhalte und Funktionen werden geboten? Welche Features sind noch echte Alleinstellungsmerkmale?

Technik

Welches Content-Management-System wird eingesetzt? Wie schnell ist der Webserver?

SEO

Ist die Website für die Auffindbarkeit in Suchdiensten optimiert? Welche SEO-Faktoren sind erfüllt?

Sicherheit

Nutzt die Website ein gültiges SSL-Zertifikat? Sind offensichtliche Schwachstellen im CMS vorhanden?

Sämtliche Daten wurden im Dezember 2019 erhoben.

Mehrsprachigkeit

Lokale Unterschiede bei der Mehrsprachigkeit

30% bieten neben der deutschen auch noch eine englische Sprachversion der Website an. In Berlin ist dieser Wert signifikant höher: Hier sind 60% aller Projekt-Websites zweisprachig.

Weitere Sprachen bleiben auf den untersuchten Internetauftritten vollständig unberücksichtigt.

Typische Kontaktmöglichkeiten

Nicht personalisierte Kontaktformulare, direkte Infos zum Vertriebs-Team, persönliche Ansprechpartner, ein Newsletter oder gar ein Live-Chat auf der Website?

Unsere Untersuchung zeigt: Die zur Verfügung gestellten Wege zur Kontaktaufnahme sind vor allem konservativ. Und einen Live-Chat bietet tatsächlich keine der Websites an.

Mögliche Interaktionen auf Immobilien-Websites

Kontaktformular 87.5%
Vertriebs-Hotline 52.5%
Persönlicher Ansprechpartner 15%
Newsletter 22.5%
Live-Chat 0%

42,5% aller Websites geben den Besuchern keine Preisinformationen. Dahinter steckt oft der Wunsch nach diskreter Vermarktung. Auch wollen mögliche Käufer nicht, dass ohne großen Aufwand sichtbar ist, wie viel sie für Ihr neues Zuhause ausgeben werden.

Etwa 45% der Websites machen darüber hinaus keine Angaben zur tatsächlichen Verfügbarkeit der Objekt-Einheiten. Erfahrungsgemäß soll hier der Aufwand zur Aktualisierung der Website gespart werden. Dadurch steigt allerdings der Aufwand in der Bearbeitung von Anfragen zu bereits verkauften Objekt-Einheiten.

Preise

Verfügbarkeit

Alleinstellungsmerkmal Ausführlichkeit

Viele Immobilienvermarkter scheuen die Produktion ausführlicher Seiteninhalte.

Wer sich von der Masse abheben oder die Wertigkeit seines Objekts unterstreichen möchte, erreicht dies vor allem durch ausführlichere Informationen auf der eigenen Website.

Von möglichen Käufern nachgefragte Features wie 360°-Rundgänge werden nur selten geboten. Aber auch aktuelle Infos zum Baufortschritt, Infos zum Wohnquartier oder ein Blog sind eine Seltenheit.

Inhaltliche Features auf Immobilien-Websites

Aktuelles / Blog 25%
Videos 22.5%
360°-Rundgänge 15%

Grundrisse

Ein Viertel aller Websites verzichtet auf Grundrisse

Fast 26% der Websites zeigen keine Grundrisse der (noch verfügbaren) Objekt-Einheiten.

Immerhin: Etwas mehr als 92% der untersuchten Projektseiten bieten den Besuchern einen Lageplan zur Standortbestimmung des Objekts.

WordPress ist das meistgenutzte CMS

Weltweit werden 37,2 % aller Websites bereits mit WordPress umgesetzt (Quelle: Statista, Stand Juni 2020).

Bei den von uns untersuchten Internetauftritten der Immobilienprojekte ist der Anteil sogar noch etwas höher.

Allerdings: Nur in 41,5 % der Fälle wurde dabei auch die aktuellste Version verwendet. Alle übrigen Systeme sind älter und damit auch immer einem gewissen Sicherheitsrisiko ausgesetzt.

Welche Content-Management-Systeme (CMS) kommen zum Einsatz?

WordPress 42.5%
TYPO3 7.5%
Contao 7.5%
Sonstige / ohne CMS 42.5%

Keine Webanalyse

Websites ohne Webanalyse-Tools

Sämtliche Auftritte in Berlin und München nutzen ein Webanalyse-Tool (Google Analytics o.ä.). In Hamburg und Köln sind es allerdings jeweils nur 40%. Das führt zu einem durchschnittlichen Wert von 70% über alle untersuchten Websites.

30% der Website-Betreiber müssen also im Nebel stochern, wenn sie Fragen zum Nutzerverhalten oder deren Herkunft beantworten wollen.

Über 90% nutzen ein gültiges SSL-Zertifikat zur verschlüsselten Kommunikation des Webservers mit den Besuchern.

Überschattet wird dieser positive Eindruck durch die Betrachtung der WordPress-Auftritte: Hier wurde für 76,5% der Websites ein erhöhtes Sicherheitsrisiko aufgrund des WP Risk Faktors ermittelt.

Das Messinstrument besagt, dass die Auftritte durch veraltete CMS- oder Plugin-Versionen oder fehlerhafte Individualprogrammierungen Hackerzugriffen auf Dateien und Datenbanken ausgesetzt sein können.

Fehlendes SSL-Zertifikat

WP Risk Faktor

Mobile Nutzung mit Hindernissen

Mit den Analyse-Werkzeugen der SEO-Tools Sistrix und XOVI wird deutlich, dass sämtliche Auftritte eine geringe bis gar keine organische Sichtbarkeit in google.de erreichen. Und das unabhängig von der Veröffentlichungsdauer, denn auch ältere Projekte schneiden nicht besser ab.

Dabei sind die technischen SEO-Parameter vieler Auftritte vor allem für die Desktop-Darstellungen durchaus akzeptabel. Was auch daran liegt, dass die verwendeten CMS viel Arbeit abnehmen.

In der Betrachtung auf Smartphone und Tablet werden jedoch die Schwachstellen vieler Auftritte deutlich: Zu lange Ladezeiten durch zu viele und zu große Dateien.

Google Mobile friendly

Lediglich zwei Auftritte fallen bei Googles Testing-Tool auf die grundlegende Mobiltauglichkeit einer Website durch.

Google Page Speed (Desktop)

Auf Desktop-PCs mit schneller Internetverbindung werden im Durchschnitt passable Ergebnisse bei Googles PageSpeed-Messung erreicht.

Google PageSpeed (Mobil)

Auf Smartphone und Tablet werden dagegen die technischen Probleme sichtbar. lediglich 15% erreichten hier gute bis sehr gute Performance-Werte.

Technische SEO-Fehler

Nicht nur eine optimale Aufbereitung eines Internetauftritts für eine schnelle, mobile Nutzung spielt eine wichtige Rolle für Suchmaschinenoptimierung.

Hinzu kommt eine Vielzahl anderer – auch technischer – Faktoren. Wir haben die ausgewählten Websites auch auf die Qualität der technischen Umetzung geprüft.


Mangelhafte HTML-Validität

Wir stellen eine durchwachsene Qualität des Quellcodes fest. 55% der Websites geben wenig Anlass zu Beanstandungen. Hingegen stellen wir bei 45% wiederholt grobe HTML-Fehler fest.

Fehlende Google Sitemaps

Bei 55% der Websites fehlt eine Google Sitemap. Auffällig hierbei: Es sind fast nur die Auftritte betroffen, die nicht auf WordPress basieren. Denn WordPress mit bringt dieses Feature von Haus aus mit.

Fehlerhafte robots.txt

In der Datei robots.txt kann der Website-Betreiber Hinweise zur Indexierung an Suchdienste geben.

In einem Fall wurde durch einen Fehler jede Indexierung untersagt.

Duplicate Content

22,5% der Websites haben ein Indexierungsproblem: Sie liefern Duplicate Content – also gleichen Inhalt auf unterschiedlichen URLs – aus.

Inhaltliche SEO-Fehler

Weitere bespielhafte Gründe für die schwachen Platzierungen in Suchergebnissen: Fehlende Favicon-Grafiken, Seitentitel oder Beschreibungstexte und interne Verlinkungen. Und fast immer präsent: 404-Fehlerseiten ohne weiterführende Navigation.

Fehlende Title- und Meta Description

Mangelhafte intere Verlinkungen

Nicht optimierte Fehlerseiten

Fehlende Favicon-Grafiken

„Auch in der Immobilienbranche ist WordPress für viele Website-Vorhaben eine gute Wahl.

Der Projekterfolg steht und fällt aber mit der technischen Kompetenz des umsetzenden Dienstleisters."

Nico Seefeldt
Geschäftsführer For Sale Mobile GmbH, Hamburg

Fazit: Viel Pflicht, wenig Kür

Regionale Unterschiede sind trotz der unterschiedlichen Preisniveaus kaum auszumachen. Auch werden teurere Immobilien nicht automatisch besser präsentiert.

Deutlich wird vor allem: Die Immobilienbranche ist konservativ. Sie bietet auf den eigenen Projekt-Websites die relevantesten Informationen für Interessenten und zeigt Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme auf. Die Branche professionalisiert sich hier und setzt Anbieter unter Zugzwang. Wer die Pflicht nicht beherrscht, wird mitunter gar nicht erst gefunden.

Die gute Nachricht aber für alle erfolgshungrigen Vermarkter: mit wenigen zusätzlichen Features ist es möglich, sich von Wettbewerbern abzuheben. Denn zur Zeit zeigt das Bild der untersuchten Websites vor allem: Viel Pflicht, wenig Kür.


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Beispiele unserer Arbeiten:
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